Auf dem Weg zu 1,5 °C? Wie Versicherer zum Klimawandel beitragen
Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher spürbar. Extremwetterereignisse wie Hurrikane und Überschwemmungen zeigen die dringende Notwendigkeit, dass Unternehmen – insbesondere Versicherungen – nachhaltige Strategien entwickeln und umsetzen. Die von Orbiture durchgeführte umfassende Analyse der Klimastrategien von 20 Versicherungsunternehmen zeigt, ob die Branche das 1,5 °C-Ziel des Pariser Klimaabkommens erreicht.
Klimastrategien im Fokus: Sind Versicherer auf Kurs?
Die Analyse, die auf dem X-Degree Compatibility (XDC)-Modell des Climate-Teachs right° basiert, beleuchtet zwei Szenarien: ein konservatives Szenario, das von einem Status quo ausgeht, und ein optimistisches Szenario, das die geplanten Klimaziele der Versicherer berücksichtigt. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Selbst im optimistischsten Szenario verfehlen die meisten Versicherer das 1,5 °C-Ziel deutlich. Lediglich drei der untersuchten Unternehmen schaffen es, mit ihren Strategien eine Temperaturerhöhung unter dieser kritischen Schwelle zu halten. Es wird klar, dass die Branche noch einiges tun muss, um ihren Einfluss auf den Klimawandel nachhaltig zu verringern.
„Unsere Studie zeigt klar, dass das Potenzial für klimafreundliche Veränderungen in der Versicherungsbranche enorm ist. Doch nur Unternehmen, die heute die richtigen Schritte einleiten und ihre Strategien anpassen, werden in der Lage sein, einen echten Unterschied zu machen."
Emma Roach, Gründerin Orbiture GmbH
Wo liegt der größte Hebel?
Die Studie zeigt auf, dass der größte Hebel der Versicherer bei den finanzierten Emissionen liegt. Kapitalanlagen machen einen erheblichen Anteil der Emissionen aus, da Versicherer rund ein Viertel des deutschen Finanzmarktes repräsentieren. Durch gezielte Investitionen in klimafreundliche Projekte könnten Versicherer einen enormen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Doch viele Unternehmen erfassen ihre finanzierten Emissionen noch nicht umfassend. Hier besteht deutlicher Handlungsbedarf.
Klimastrategien unterscheiden sich qualitativ
Nicht alle Klimastrategien sind gleich – die Qualität und der Detailgrad variieren erheblich. Versicherer, die bereits strengeren Offenlegungspflichten unterliegen, weisen durchweg niedrigere Temperaturwerte auf. Regulatorische Anforderungen wirken somit als Katalysator für klimafreundlichere Entscheidungen. Doch ein Drittel der untersuchten Versicherer verfügt noch über keine fundierte Klimastrategie.
„Strengere Regulierungen wie die CSRD sind keine Hürde, sondern eine Chance für Versicherer, nachhaltige Maßnahmen fest zu verankern. Offenlegung und Transparenz sind der Schlüssel, um echte Fortschritte beim Klimaschutz zu erreichen.“
Hannah Hohmann, Sustainability Consultant Orbiture GmbH
Warum diese Studie wichtig ist
Versicherungsunternehmen haben eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den Klimawandel. Sie können durch nachhaltige Investitionen und ein konsequentes Klimamanagement Vorreiter einer grünen Transformation werden. Die Ergebnisse bieten wertvolle Einblicke und konkrete Anhaltspunkte für Versicherer, die ihre Klimastrategien anpassen und ihre Beiträge zur Erreichung des 1,5 °C-Ziels steigern möchten.